Im Gepäck hatten die Ehrenamtlichen des THW auch technisches Ortungsgerät und das Einsatzstellensicherungssystem (ESS). Doch dieses war nicht einfach zu transportieren: Die Brücken über dem Fluss Aare waren in dem Übungsszenario stark beschädigt und nicht passierbar. Zunächst versuchten zwei Hubschrauber der Schweizer Luftwaffe Einsatzkräfte, Rettungshunde und technische Ausrüstung an die Übungsstelle zu bringen. Als dies wegen der Rauchentwicklung nicht gelang, brachten Übersetzboote die THW-Helferinnen und -Helfer schließlich ans Ziel.
Vor Ort arbeitete das THW eng mit der Rettungskompanie des Katastrophenhilfe-Bataillons 2 des Schweizer Heeres zusammen. Die Bauchfachberater berieten alle Einsatzkräfte und klärten ab, ob die durch das Erdbeben teilzerstörten Gebäude betretbar waren. Mit Unterstützung der Rettungshunde und des technischen Ortungsgerätes fanden die THW-Kräfte Verschüttete, die dann von den Schweizer Kameraden und Kameradinnen gerettet wurden.
Mit dem ESS des THW können beschädigte Gebäude auf minimale Bewegungen kontrolliert werden. Somit überwachten die Ehrenamtlichen rund um die Uhr, ob Einsturzgefahr bestand. Nachdem das Katastrophenhilfe-Bataillon eine Behelfsbrücke errichtete, fuhren auch weitere THW-Fahrzeuge auf das Erdbebengelände. Nach 18 Stunden konnten die Rettungsmaßnahmen beendet werden.